Rekord bei der Wildschweinjagd

Mehr als 100.000 Wildschweine kamen im letzten Jagdjahr (1. April 2019 bis 31. März 2020) zur Strecke. Noch nie waren die rheinland-pfälzischen Jägerinnen und Jägern so erfolgreich auf der Jagd nach den Schwarzkitteln.

Mit 100.072 Wildschweinen erlegten Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz im Jagdjahr 2019/2020 75 Prozent mehr Tiere als im Jagdjahr 2018/2019 (57.143 Stück). Dieses Ergebnis stellt einen noch nie dagewesenen Rekord dar. Auch die bisherige Rekordstrecke von 88.650 Stück Schwarzwild aus dem Jagdjahr 2017/2018 wurde mit mehr als 11.400 (knapp 13 Prozent) erlegten Wildschweinen übertroffen. „Die vorliegenden Zahlen belegen das hohe Engagement der rheinland-pfälzischen Jägerschaft“, betont Dieter Mahr, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz e.V. (LJV). „Damit haben die Jägerinnen und Jäger im Land diesbezüglich ihre Hausaufgaben erledigt“, zeigt sich Mahr zufrieden. Statistisch betrachtet, investierte die Jägerschaft ehrenamtlich mehr als zwei Millionen Stunden in die Schwarzwildjagd. Das entspricht bei einem Mindestlohn von 9,35 Euro einer monetärer Leistung von mehr als 18 Millionen Euro. Demgegenüber stehen teilweise sehr hohe Kosten für Revierpacht und Wildschadensersatzzahlungen an Landwirte. 

Jetzt sei es auch an der Zeit, dass vor allem die Landwirte ihren Beitrag mit der Schaffung von Bejagungsschneisen und einer Reduktion des Maisanbaus leisten, so LJV-Präsident Mahr. „Um hier weiterhin erfolgreich zu sein, müssen auch unsere Partner in Landwirtschaft, Behörden und Politik ihren Part erfüllen. Dazu gehörten beispielsweise auch die flächendeckende Reduktion zahlreicher Gebührentatbestände durch die unterschiedlichen Behördenzweige oder der Erlass z.B. der Hundesteuer für geprüfte Jagdhunde vonseiten der Kommunen“, sagt Mahr. 

Auch wenn das vorliegende Rekordergebnis Grund zur Freude ist, ruft Präsident Mahr die Jägerschaft auf, bei der Schwarzwildjagd nicht nachzulassen. „Nach wie vor stellt die Afrikanische Schweinepest in Belgien eine latente Gefahr dar. Daher ist es notwendig, die Wildschweinbestände gering zu halten, um eine mögliche Ausbreitung in Rheinland-Pfalz zu erschweren“, erklärt LJV-Präsident Dieter Mahr. Mit Blick auf die vorliegende Bewegungsjagdsaison unter Corona-Bedingungen im Herbst, sieht Mahr die Jägerschaft vor großen organisatorischen Herausforderungen. „Eine revierübergreifende Bewegungsjagd ist ein effizientes Instrument bei der Wildschweinjagd. Um den Jägerinnen und Jägern im Land bei der Planung dieser Jagden unter die Arme zu greifen, haben wir Handlungsempfehlungen nach der derzeit geltenden Corona-Verordnung herausgegeben. Trotz dessen stellt Corona Jagdpächterinnen und -pächter vor eine schwierige Aufgabe.“ Derzeit liegt der Schwerpunkt bei der Schwarzwildjagd auf der Einzeljagd (Ansitzjagd).