Tierische Strategien gegen Winterkälte

Die Einen fahren den Energieverbrauch runter, Andere tragen warme „Funktionskleidung“, und Dritte wiederum heizen ihren Bau. Wildtiere entwickelten eindrucksvolle Strategien, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Auf 30 Schläge die Minute kann Rotwild den Herzschlag während des Winters halbieren. So können sie eine Menge Energie sparen, denn der Winterspeck muss ja schließlich noch einige Monate reichen, ehe der Frühling einen reichen Tisch decken kann. Auch das Rehwild hat den „Sparmodus“ eingeschaltet. Möglichst wenig Bewegung heißt die Devise – daher braucht das Wild in dieser Jahreszeit besonders viel Ruhe.

Weil das aber bei frostigen Temperaturen oft nicht reicht, haben Wildtiere eine besondere „Wintermode“ entwickelt. Rehe haben eine Art „Dauerwelle“. Ihr langes, hohles Winterhaar ist im Gegensatz zum kurzen Sommerkleid stark gewellt, wodurch gut isolierende Luftpolster entstehen. Schwarzwild dagegen hat eine dichte Unterwolle, die wie warme, lange Unterwäsche funktioniert.

Zum Ruhen schieben sich die Schwarzkittel unter dichtes Buschwerk, wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind. Für ein gemütliches Zuhause hat der Dachs schon im Herbst vorgesorgt. In dieser Jahreszeit schaffte er genügend Pflanzenmaterial in seinen unterirdischen Bau, das während des Verrottungsprozesses Wärme abgibt und so als „Bio-Heizung“ dient. Somit verbraucht er während seiner Winterruhe viel weniger Kalorien.

Siebenschläfer oder Igel machen sich erst gar nicht so viel Arbeit – sie verschlafen einfach den ganzen Winter. Schon im Herbst haben sie sich ein gemütliches Plätzchen gesucht, in dem sie träumend auf den Frühling warten.